Glas- vs. Plastikpipetten: Können wir unsere Labore durch die Wiederverwendung von
alltäglicher Verbrauchsmaterialien nachhaltiger machen?
27. Januar 2022 16:00 (CET) Vortrag von Victoria Anastasia Sajtovich (MPI für terrestrische Mikrobiologie, Marburg)
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Der große Erfolg von Kunststoffen aufgrund ihrer Vielseitigkeit und ihrer Robustheit im Vergleich zu traditionellen Materialien wie Glas und Holz hat zu einer Umweltbelastung von unvorstellbarem Ausmaß geführt. Der Kunststoffverbrauch nimmt exponentiell zu, während die Entsorgung von Altkunststoffen weit hinterherhinkt: Prognosen zufolge werden bis 2050 etwa 12 Milliarden Tonnen Kunststoffabfälle in die Biosphäre gelangen (Geyer et al., 2017). Weltweit werden nur 9 % aller Kunststoffabfälle recycelt, während die restlichen 91 % der Kunststoffabfälle verbrannt, deponiert oder in die Umwelt freigesetzt werden (Geyer et al., 2017). Während die Verbrennung zu weiteren CO2-Emissionen beiträgt, hat die Anhäufung von Kunststoffabfällen schädliche Auswirkungen auf natürliche Ökosysteme (z. B. Erkensen, et al. 2014; Jambeck et al, 2015, Horn et al, 2019). Selbst in Ländern mit umfassenden Kunststoffrecyclingsystemen wie Deutschland werden Änderungen in der Kunststoffpolitik und -verwendung weithin als notwendig angesehen, um die Umweltbelastung durch diese Materialien zu verringern (Plastics Europe, 2020). Da das wissenschaftliche Labor ein Arbeitsplatz ist, an dem viel Einwegplastik verbraucht wird, haben wir uns vorgenommen, die Nachhaltigkeit von Kunststoff- und Glaspipetten zu vergleichen. Wir stellen unsere Analysen der wahren Kosten und der Wirksamkeit der Wiederverwendung dieser alltäglichen Verbrauchsmaterialien vor, insbesondere für empfindliche Experimente, und ermöglichen es so den Laboren, eine fundierte Entscheidung für ihre Nachhaltigkeit zu treffen, in der Hoffnung, eine Kreislaufwirtschaft in der Wissenschaft voranzubringen.
Vortragende
Victoria Anastasia Sajtovich
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